forex

Navigationslinks überspringenLexas.BIZ > Glossar > Wechselkurs > Wechselkursrisiko

Google Adsense  Responsive One

Wechselkursrisiko

Als Wechselkursrisiko (auch Wechselkursunsicherheit ) bezeichnet man in den Wirtschaftswissenschaften die aus der Unsicherheit über zukünftige Wechselkursentwicklungen entstehenden Risiken. Wechselkursunsicherheiten erhöhen die Transaktionskosten für Investoren, Unternehmer und Konsumenten und behindern so den internationalen Güter- und Kapitalverkehr. Die Unsicherheit bezüglich des Wechselkurses ist umso größer, je stärker die zu beobachtende Wechselkursvolatilität ist bzw. je weiter in der Zukunft die geplante Ausgabe in einer Fremdwährung liegt.

Unterteilung von Währungsrisiken

Währungsrisiken für Unternehmer können unterteilt werden in:

  • Translationsrisiko: Das Risiko aus der Umrechnung von buchhalterischen Positionen zu einem späteren Stichtag, etwa aus der Umrechnung der Werte von Vermögensgegenständen, Verbindlichkeiten, Umsatz oder Gewinnen einer ausländischen Tochter bei der Ermittlung des Konzernergebnisses. Das Risiko ist nicht zahlungswirksam und damit weniger gewichtig, als die folgenden Positionen. Es beeinflusst auch Margengrößen wie z. B. die EBITDA-Marge nicht, da sowohl Umsatz als auch Ergebnis davon betroffen sind.
  • Transaktionsrisiko: ergibt sich aus bestehenden, bereits buchhalterisch erfassten Forderungen oder Verbindlichkeiten in Fremdwährungen, die erst zu einem späteren Zeitpunkt mit bislang unbekanntem Wechselkurs zahlungswirksam werden. Eventuelle Kursschwankungen sind voll ergebnis- und margenwirksam.
  • Operationsrisiko: bezieht sich auf zukünftige, zu erwartende, aber in der Höhe noch nicht exakt feststehende und damit auch nicht gebuchte Wechselkursrisiken aus der Geschäftstätigkeit. Dies kann zukünftige Zahlungseingänge aus Umsätzen oder Zahlungsausgänge aus Kostenpositionen in Fremdwährungen betreffen. Die Effekte werden zukünftig voll ergebnis- und margenwirksam, insofern sich Fremdwährungszahlungsausgänge und -eingänge in Höhe und zeitlichem Verlauf nicht ausgleichen (Natural Hedging).
  • Wettbewerbsrisiko: langfristiges, strategisches Risiko mit einem Produkt auf Grund von Währungsschwankungen bzw. einer längerfristigen ungünstigen Währungsentwicklung nicht wettbewerbsfähig zu sein.

Investoren sind dem Risiko ausgesetzt, das nicht nur ihr Basisinvestment an Wert gewinnt oder verliert, sondern auch die Anlagewährung im Vergleich zur eigenen Währung an Wert gewinnt oder verliert. Dies ist vergleichbar mit dem Translationsrisiko, allerdings mit dem Unterschied, das Investoren regelmäßig in wesentlich kürzeren Perioden ihre Positionen schließen und glattstellen. Damit wird dieses Risiko zahlungswirksam. Unternehmen halten in der Regel Beteiligungen über Jahre und Jahrzehnte, sodass Translationsrisiken nur beim Transfer von Vermögen zwischen Gesellschaften (Dividenden, Kapitalzuführung) zahlungswirksam werden.

Auswirkungen

Wechselkursunsicherheiten können sowohl als Chance wie auch als Risiko aufgefasst werden. Einerseits ermöglichen sie Marktakteuren Zusatzgewinne, andererseits gefährden sie deren Rendite, wenn sich der Wechselkurs in eine ungünstige Richtung bewegt.

Unabhängig von der Risikoeinstellung des Individuums wirken Wechselkursunsicherheiten für Außenhändler und Anleger jedoch als Transaktionskosten und somit als Handelshemmnis.


Quellen

Siehe auch

Lexas.BIZ Content