Geschichte
Etwa zwei Jahre nach der Unabhängigkeit Somalias brachte die Somalische Zentralbank ab 15. Dezember 1962 die ersten Banknoten der neuen Währung Somalia-Schilling heraus. Bis dahin waren als Zahlungsmittel noch der Somalo des Italienischen Treuhandgebiets Somalia im Süden und der Ostafrikanische Schilling aus dem ehemaligen britischen Kolonialgebiet im Umlauf.
Nach Beginn des somalischen Bürgerkriegs und dem Zusammenbruch des somalischen Staatswesens im Jahr 1991 ließen verschiedene Kriegsfürsten in eigener Regie große Mengen an 500- und 1000-Schilling-Scheinen drucken, was den Wert der Währung einbrechen ließ. Im Juni 1990 bekam man auf dem freien Markt rund 2000 Schilling für einen US-Dollar, im August 1991 bereits 7000 Schilling und 2002 bisweilen bis zu 25.000 Schilling. Der Wechselkurs erholte sich bis März 2006 auf 13.400, sank bis Mai 2008 aber wieder auf 30.000 Schilling pro Dollar.
Aufgrund der chaotischen Währungssituation sind in Somalia verschiedene Fremdwährungen als Zahlungsmittel im Gebrauch. Vor allem US-Dollar, aber auch Euro und Dirham der Vereinigten Arabischen Emirate. In Grenzregionen trifft man auch auf die Währungen der Nachbarländer: Äthiopischer Birr, Dschibuti-Franc und Kenia-Schilling.
Mit einer erheblichen Verbesserung der Sicherheitslage vor Ort kehrten somalische Auswanderer auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten in das Land zurück. In Verbindung mit bescheidenen Auslandsinvestitionen hat der Mittelzufluss dazu beigetragen, dass der Schilling in Somalia wieder erheblich an Wert gewonnen hat.
Bis März 2014 hatte die Währung gegenüber dem US-Dollar in den letzten 12 Monaten um fast 60% aufgewertet. Der somalische Schilling war der stärkste unter den 175 von Bloomberg gehandelten Weltwährungen und stieg im selben Zeitraum um fast 50 Prozentpunkte höher als die nächst robusteste Weltwährung.