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Welthandelsrunde
Seit 1947 werden im Rahmen des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) und der Welthandelsorganisation (WTO) Welthandelsrunden als politisches Element zur Liberalisierung des internationalen Handels.eingesetzt.
Bis jetzt gab seit 1947 bis insgesamt 9 solcher Welthandelsrunden. Mit jeder neuen Handelsrunde wurden Fortschritte zur Liberalisierung des internationalen Handels erzielt. Allerdings hat im Laufe der Zeit die Verhandlungsdauer dieser Runden immer mehr zu genommen, wohingegen der Verhandlungsfortschritt immer mehr abgenommen. Doch insgesamt gesehen haben sich die Welthandelsrunden zwar als langsame, jedoch zielorientierte Vereinbarungen zur Reduzierung der verschiedenen Formen von Handelshemmnissen erwiesen.
Entwicklung und Trends
Die ersten vier Welthandelsrunden führten zu erheblichen Zollsenkungen, im Durchschnitt jeweils um 35 %. Standen zunächst noch Zollsenkungen im Vordergrund, wurden im Rahmen der Tokio-Runde diverse Zusatzabkommen im Bereich der nichttarifären Handelshemmnisse mit aufgenommen. Seit der sechten Handelsrunde wurden immer mehr Themen in die Gespräche mit aufgenommen, beispielsweise Anti-dumping und der Schutz des geistigen Eigentums.
Die Verhandlungsführung bei den bisher neun Runden zeichnet sich insgesamt insbesondere durch zwei Trends aus:
- Die Bedeutung der Warenzölle in den Verhandlungen hat kontinuierlich abgenommen. Dies einerseits auf das inzwischen niedrige Niveau der Zölle zurucükzuführen und andererseits auf eine zunehmende Bedeutung anderer Handelshemmnisse. So brachte die zunehmende Bedeutung des Dienstleistungssektors eine Schwerpunktlegung auf diesen Bereich mit sich. Außerdem erkannten die Unterzeichnerstaaten ihren aufgrund des GATT abnehmenden politischen Spielraum bei den Zöllen und versuchten ihren Machtverlust dort insbesondere durch nicht-tarifäre Handelshemmnisse zu kompensieren.
- Ein weiterer Trend war der Übergang von der bilateralen Verhandlungsführung hin zu multilateralen Vereinbarungen. Die ersten Verhandlungsrunden verliefen rein bilateral. Mit der zunehmenden Komplizität der Vereinbarungen und mit der zunehmenden Mitgliederzahl erwies sich eine bilaterale Verhandlungsführung als immer schwieriger. Mit der Kennedy-Runde ging man zu pauschalen, linearen Zollsenkungen über. Die Gründung der WTO setzte endgültig den Schwerpunkt auf multilaterale Verhandlungen. Dennoch bleiben bilaterale Gespräche (insbesondere zwischen den großen Handelsblöcken USA und EU) ein wichtiges Verhandlungselement.