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Währungskrieg
Ein Währungskrieg (von englisch
currency war),
bzw. eine kompetitive Abwertung (von englisch
competitive
devaluation) ist ein Wirtschaftskonflikt, bei dem
Volkswirtschaften versuchen, ihre
Währungen
abzuwerten und dadurch ihre jeweilige internationale
Wettbewerbsfähigkeit auf Kosten der anderen Volkswirtschaften zu
verbessern (eine sogenannte beggar-thy-neighbour policy). Die
Abwertung der eigenen Währung soll dazu führen, dass sich die im
Inland produzierten Produkte im Ausland kostengünstiger verkaufen
lassen. Infolgedessen soll der Export
steigen, die Produktion angekurbelt werden und die
Arbeitslosigkeit sinken.
Zugleich sinkt jedoch auch die
Kaufkraft
im Inland. Charakteristisch für einen Währungskrieg sind
Vergeltungsmaßnahmen der anderen beteiligten Ökonomien,
was insgesamt zur Instabilität der Weltwirtschaft führen kann. Daher
besteht die Gefahr, dass alle beteiligten
Volkswirtschaften am Ende schlechter gestellt sind.
Wenn ein Land den nominalen Wechselkurs
seiner Währung abwertet (z. B. durch
Devisenmarktintervention), dann werden
Exporte
real billiger, während
Importe real teurer werden. Als Folge davon entsteht ein
Außenhandelsüberschuss (Leistungsbilanzüberschuss),
dass
Bruttonationaleinkommen erhöht sich und die
Arbeitslosigkeit sinkt. Der Effekt bei den Handelspartnern ist
exakt gegenteilig, es entsteht ein Außenhandelsdefizit, das
Bruttonationaleinkommen entwickelt sich schwächer und die
Arbeitslosigkeit erhöht sich.
Eine kompetitive Abwertung ist in der
Bevölkerung normalerweise unpopulär, denn ein typischer Nebeneffekt
ist ein zumindest kurzzeitiges Sinken des Lebensstandards, da
Importe und Auslandsreisen relativ teurer werden. Eine kompetitive
Abwertung der eigenen Währung führt zudem zu einer realen Erhöhung
des Wertes der
Fremdwährungskredite, bei hohem Verschuldungsgrad in fremder
Währung kann dies zu einer Verschuldungskrise führen.
Dennoch ist eine kompetitive Abwertung ein
relativ häufig genutztes Mittel der Wirtschaftspolitik. Für ein
einzelnes Land kann die Strategie außerordentlich erfolgreich sein,
solange sich die Handelspartner nicht wehren. Wenn auch die
Handelspartnerländer zu dem Mittel der kompetitiven Abwertung
greifen, dann heben sich die Abwertungen gegenseitig auf, im Prinzip
hat kein Land einen positiven oder negativen Effekt. Allerdings
verursacht ein solcher Währungskrieg Unsicherheit bei Unternehmen
und Investoren, was dem internationalen Handel schadet und
Investoren entmutigt. Die indirekte Wirkung eines Währungskriegs ist
für alle Länder negativ.
Quellen
Weblinks