Geschichte
Der Rubel wird seit dem 13. Jahrhundert in den russischen Gebieten verwendet und ist damit nach dem Pfund Sterling die älteste Landeswährung der Welt. Bis dato verwendete man
Edelmetalle in Barren als Zahlungsmittel. Um auch kleinere Beträge
zahlen zu können, wurden von den Barren jeweils kleine Stücke
abgebrochen. Auf diese Weise entstand auch der eigentliche Name der
Währung. Denn „Rubel“ bedeutete so viel wie „Abschlag“. Im 14. Jahrhundert wurde der russische Rubel offiziell erstmals in Form von
Gold- und Silbermünzen eingeführt.
Im 16. Jahrhundert etablierte sich der Rubel als Zahlungsmittel in
ganz Russland. Schon damals wurde mit einem Rubel zu 100 Kopeken gerechnet und der Rubel war damit die erste Dezimalwährung der Welt. Aber erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden tatsächlich Münzen nach diesem System geprägt und es waren gleichzeitig noch nichtdezimale Einteilungen und spezielle Namen für diese Nominale gebräuchlich.
Zur Zeit der Russischen Revolution wurde ab 1917 durch große Mengen von Papiergeld eine Hyperinflation verursacht. In der Sowjetunion gab es in den 1920er Jahren wieder eine neue, stabilisierte Währung mit dem Namen „Rubel“, die teilweise mit Gold-, Silber- und Billonmünzen im Umlauf hinterlegt war. Ab dem Zweiten Weltkrieg kam es erneut zu einer Inflation. 1947 und 1961 erfolgten Reformen.
Der moderne russische Rubel wurde im Dezember 1991 geschaffen und parallel zum sowjetischen Rubel verwendet, der bis September 1993 im Umlauf war.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 lehnten die meisten ehemaligen Unionsrepubliken den Rubel als Zahlungsmittel ab und wollten eine eigene Währung einführen. Daher existieren heute neben dem russischen Rubel noch der weißrussische und der transnistrische Rubel.
Am 1. Januar 1998 wurde der russische Rubel mit dem neuen ISO 4217-Code "RUB" und der Nummer 643 umbenannt und zum Kurs von 1 RUB = 1.000 RUR umgetauscht. Die Umstellung war ein administrativer Schritt, der den Rubel stabilisieren sollte, erfolgte jedoch am Rande der russischen Finanzkrise von 1998. Der neue Rubel verlor in den sechs Monaten nach dieser Finanzkrise 70% seines Wertes gegenüber dem US-Dollar.
Im Jahr 2014 machten sich die Wirtschaftssanktionen, die die USA, Japan, Australien und die EU im Zuge der Ukraine- und der Krimkrise verhängt hatten, sowie der Ölpreisverfall auf den Finanzmärkten bemerkbar. Der Rubelkurs sank 2014 in Relation zu allen Leitwährungen stark.
Laut Angaben der russischen Regierung betrug die Inflationsrate 2014 über 10 %, sie war damit so hoch wie seit 2009 nicht mehr. Am 30. November 2015 bezifferte die Bank ihren Fremdwährungsbestand auf etwa 365 Mrd. US-Dollar.
Geldpolitik
Russische Zentralbank
Die Zentralbank der Russischen Föderation wurde 1990 auf der Grundlage der russischen Staatsbank der UdSSR gegründet. Als die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten im November 1991 entstand, erklärte die sowjetische Regierung die Zentralbank zum einzigen Organ der staatlichen Geld- und Devisenverordnung. Ihre Hauptaufgabe ist, die Stabilität des Finanzsystems zu wahren und somit solide Voraussetzungen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu schaffen.
Der Währungskorb
Seit dem Jahr 2005 ist die russische Zentralbank dazu übergegangen, den Kurs des Rubels an einen Währungskorb bestehend aus US-Dollar und Euro zu binden. Durch dieses System soll die russische Wirtschaft vor allzu abrupten Wechselkursschwankungen geschützt werden. Innerhalb dieses Währungskorbs bekommt der Euro eine Gewichtung von 45 % und der Dollar 55 %. Der Rubel wertet also auf, wenn Euro und Dollar gegenüber anderen Währungen wie Pfund, Schweizer Franken und japanischem Yen an Wert gewinnen. Außerdem profitiert der Rubel, wenn der US-Dollar gegenüber dem Euro aufwertet, da dem US-Dollar eine höhere Gewichtung zukommt. Besonderen Einfluss auf den Kurs haben die Öl- und Gaspreise, da Russlands Wirtschaft vom Rohstoffhandel geprägt wird.
Russischer Rubel in der internationalen Währungshierarchie
Der russische Rubel nimmt in der internationalen Währungshierarchie die Stellung einer Weichwährung ein. Das bedeutet, dass die Währung im In- und Ausland nicht unbegrenzt umtauschbar ist und aufgrund der Wirtschaftspolitik auch wenig Vertrauen im betreffenden Land genießt. Weiterhin haben sie gegenüber harten Währungen einen höheren Zins auf Vermögenseigentum. Ein Grund hierfür ist der Risikoaufschlag, der dem regulären Zins zugerechnet wird. Aus diesem Grund ist auch der US-Dollar die beliebteste Währung in Russland, jedoch nimmt auch der Anteil des Euro am Devisenhandel der Wechselstuben zu.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis